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Erlebnis ThailandTeil V: Unterwegs mit dem Hop-on/Hop-off-Boot

Nun am Dienstag war das, was bereits im Vorfeld fest geplant war, erledigt. Ab da begann sozusagen unsere Kür und wir wollten Bangkok auf unsere Weise entdecken. Komplett authentisches Touri-Leben war nun dran. Wie geht das besser als mit Hop on Hop off? Gedacht – getan, nur würden wir nicht mit dem Bus auf Tour gehen, sondern mit dem Boot. Davon gibt es in Bangkok vier Linien, die alle ab ‚unserer‘ Station Sathorn Pier abfahren. (Siehe ↘️ Sachlichkeiten‘ unter dem Text).

Hier seht ihr die Tour, die wir gemacht haben >> zum Anbieter

Eine Schifffahrt, die ist lustig

Wer von euch bereits in Thailand war, hat bestimmt auch schon mitbekommen, wie gerne man hier alles schön straff organisiert. In jedem Thai steckt ein kleiner Feldwebel. Davon durften wir uns auch beim Zustieg auf die Schiffe überzeugen. Wir mussten schön brav, möglichst frühzeitig in der Schlange stehen. Dabei den Kommandos, die freundlich, aber doch streng waren, Folge leisten. Der militärische Gruß wurde glücklicherweise nicht gefordert. Mein Rat? Einfach brav gehorchen.

Auf dem Schiff befand sich eine faszinierend bunte Ansammlung von Menschen aus den verschiedensten Nationen und Kulturen. Wie überall flirtete ich mit den zuckersüßen Kleinkindern, aber so richtig ins Gespräch kamen wir dann mit einem Ehepaar aus der Nähe von Liverpool. Von ihnen wurden wir bezüglich unserer Meinung zu Harry und Meghan befragt. Ähm, ja, nun, sind uns egal, klang so unhöflich. Als geborene Diplomatinnen redeten wir viel und sagten nichts. Dem stimmten sie voll und ganz zu. Sie erwiderten: “Oh yes my dears, they should go to hell“. Ups, nicht ganz, dass was wir gesagt hatten, aber ich gebe es zu, wir ließen es so stehen.

Unterwegs auf dem Chao Phraya

Die Fahrt auf dem Oberdeck war schön, allerdings auch sehr, sehr heiß, eine Kopfbedeckung sollte keinesfalls fehlen. Mir machte es großen Spaß das bunte Treiben auf und am Fluss zu beobachten. Der Chao Phraya ist – wie man sehr deutlich sah – wirklich die Lebensader der Stadt. Für mich hätte die Fahrt ruhig länger dauern können.

Die bunte Welt des Chinese Market

Unsere erste Station sollte jedoch der Chinesische Markt (Sampeng Lane Market ➡️Sachlichkeiten ) sein, der nicht weit vom Hotel entfernt ist. Man steigt an der Station Ratchawongse aus und von dort sind es zu Fuß keine fünf Minuten. Ich brauchte dringend eine Handy-Hülle zum Umhängen sowie neue Flip-Flops. Wie üblich ‚brauchte‘ nur ich. Meine Tochter findet Märkte ätzend, ich weiß das und bin ihr echt dankbar, dass sie doch immer wieder mit mir auf Schnäppchenjagd geht.

Die Marktgassen sind, wie meine Freundin Rosi sagen würde, „fei eng“, stickig und seeehr warm. Es war schon eine kleine Herausforderung, aber es hat auch Spaß gemacht. Ich werde nichts von Insekten und anderen exotischen Speisen erzählen, es gab sie, aber ich habe mich nach Kräften bemüht, sie nicht zu sehen. Manche der Gassen sind kaum 1-1,5m breit und es fahren auch noch Mopeds durch. Ich habe so manch panischen Ela-Hopser gemacht.

Du willst nun bestimmt wissen, was es alles gab. So ziemlich alles, nützliches und nutzloses, schönes und hässliches, was fehlte war hochwertigere und wirklich modische Ware. Kennst du die App Ali Express? Stell dir, die dort angebotene Ware an Marktständen vor. Gefunden haben wir hübschen Mode- und Haarschmuck, der supergünstig ist. Wir haben fünf richtig schicke Haarbänder für zusammen 100 Bath gekauft, für 50 Bath gab es eine Kokosnuss bzw. deren Saft, interessante Gewürze, Dekokram, Täschchen u.s.w. Fast hätte ich auch Flip-Flops bekommen. Nur wurde ich an dem erstaunlich großen und schönen Stand gefragt ob, ich mehr als fünf Dutzend kaufen würde, weil dann gäbe es einen satten Rabatt. Es war ein Großhändler. An der Handyhülle zum Umhängen oder auch einer Handytasche bin ich leider gescheitert. Die habe ich tatsächlich nirgends gefunden, weder auf diesem Markt noch in einem der schicken Einkaufszentren. Wirklich gut getan hat ein sehr guter Thai-Eiscafe in einem sehr kühlen und netten Hostel.

Klimaopfer

Trotz unserer Erfrischung kamen mir die 150 Meter zurück zum Pier sehr weit vor. Es war, als habe man geduscht. Ich war sowas von nassgeschwitzt, selbst meine Haare waren feucht. Die Luftfeuchtigkeit, die hohe Kohlenstaubkonzenttration sowie die Temperaturen von ca 35 Grad haben mir zu schaffen gemacht. Für den Nachmittag hatten wir uns eigentlich das Nationalmuseum vorgenommen. Schon auf dem Boot fühlte ich mich nicht wirklich fit, mochte aber nichts sagen. Zum einen hätte ja jemand glauben können, es läge am Alter, nein Iwo, aber vor allem wollte ich Josy nicht enttäuschen, die sich so auf das Museum freute. Nach dem Ausstieg am Fährterminal Rajinee war mir ein wenig schwummerig und irgendwann musste ich dann doch Farbe bekennen, sonst wäre ich umgekippt.

Das alte und das neue Siam

Zum Glück waren wir zu diesem Zeitpunkt vor dem Museum Siam (➡️Sachlichkeiten), wohin mich meine Tochter fast schleppte. Dort setzte sie mich erstmal in einen kühlen Vorraum und ich bekam eine Cola, die mir wirklich guttat. Das Päuschen war nicht nur erholsam, sondern entwickelte sich auch spannend, denn im Park des Museums fanden die Proben für eine große Fashionshow mit eleganten Models, vielen Kameras und lauter weißer Kleidung statt. Es war hochinteressant zu beobachten.

Auch das Museum (nein, nicht, weil Museum, Museum ist), für das wir uns ersatzweise entschieden haben, hat sich gelohnt. Es ist eine interaktive Ausstellung, man kann vieles anfassen und ausprobieren. Hauptklientel sind Schüler., aber auch für uns war es sehr interessant. Man entwickelt ein ganz anderes Verständnis für die Geschichte, die Gebräuche und die Menschen des Landes. Wusstest du, dass Thailand das einzige Land Südostasiens ist, dass niemals kolonialisiert wurde? Etwas frustrierend allerdings, dass beide chinesische Orakel mir nichts Gutes prophezeiten. Meine kluge Tochter hat lieber gleich gekniffen.

Asiatique – moderner Nachtmarkt oder doch nächtlicher Zirkus❓

Todesmutig wie wir sind und da wir ja unsere Tageskarten hatten, sind wir dann noch mit dem Schiff zum Asiatique, so heißt auch der Fähranleger (➡️Sachlichkeiten) gefahren. Das ist so eine Art Mischung aus Nachtmarkt, Fressmeile, Vergnügungspark und Abfahrtsort unzähliger Dinner Cruises. Als wir dort waren wurde noch sehr viel gebaut, gerade entsteht ein großes Disney-Museum. Wir haben dort extrem gut indisch gegessen. Jede Menge Spaß hatten wir dabei, die Zustiege zu den Dinner Cruises zu beobachten. Dafür machen sich die meisten richtig chic. Mit Abendrobe und Smoking, Cocktailkleid und Glitzeroutfit. Aber kaum haben diese supereleganten Menschen ihr Boot geentert, beginnt der Run aufs Buffett (wir hatten vom Ufer aus den vollen Einblick), kennst du ‚Brust oder Keule, den Film mit Louis de Funés? Die Parallelen ließen sich keineswegs verleugnen.

Sachlichkeiten

  • Link zum Hop-on-Hop-off Boat
    Es fährt von der Station Saphorn Taksin, (Sathorn Pier) u.a. Haltestellen Es gibt insgesamt vier verschiedene Linie, die rote und die gelbe Linie haben einen identischen Linienverlauf. Die grüne Linie fährt hingegen ab der Pha Nang Klao Bridge und die orange Linie bis zum Wat Rajsingkorn, der aber weg Sanierung geschlossen ist. Es sind sowohl Katermeran Boote als auch normale unterwegs. Unser Tagesticket kostete 150 Bath (ca. 4 €), wobei es auch noch Familien- bzw. Mehrtagesangebote gibt. Selbstverständlich kann man auch nur die einzelne Strecke buchen, Die Schiffe legen alle 30 Minuten ab und wir durften ja sogar noch den kostenlosen Shuttle zum Anleger nutzen.
  • Link zum Chinese Market (Sampeng Lane Market) in Chinatown
    Ausstieg aus dem Hop-on-Hop-off Boot:: >> Ratchawong
  • Link zum Siam Museum
    Ausstieg aus dem Hop-on Hop-off Boot: >> Rajinee Fährterminal
    Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag 10.00 – 18.00 Uhr
  • Link zum Asiatique
    Ausstieg aus dem Hop-on Hop-off Boot: >> Asiatique Fährterminal; abends ist es dort extrem voll, ich hatte zwischenzeitlich auch Sorge, nie das richtige Schiff zu finden, aber Dank der hilfsbereiten Menschen war es gar kein Problem, der größte Feind ist die eigene Verwirrung.
  • Das ist der Film auf den ich mich im letzten Absatz beziehe Brust oder Keule mit Louis de Funès von 1976

📌Am Mittwoch erwarten
euch Sachlichkeiten
zum Thema ‘Als Frau
(allein) unterwegs
in Thailand’
📌Kommenden Sonntag
entführe ich euch zum
Floating – und zum
legendänderen Train Market

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