New York City (ohne Rolli) 11+12/2022, Reisebericht New York, Reisen & Freizeit, Reisen ohne Rolli

New York ein (Vor-)Weihnachtstraum❗️❓️- Part IX: Im MOMA, Essen bei Santa Claus auf dem fliegenden Teppich❗❓

Wir bewundern moderne Kunst, entdecken ein viktorianisches Weihnachtsrestaurant und Aladin entführt und auf seinem Teppich

Ist das Energie, die ich heute wieder fühle? Es könnte sein. Wir wollen ins Metropolitan Museum und sind schon mächtig gespannt. Pustekuchen bzw. dumm gelaufen, das Met hat mittwochs geschlossen. Sind Museen nicht immer montags dicht? Nicht in New York, was echt doof ist, denn so wird es in diesem Urlaub nichts mehr und wir müssen es bis zum nächsten Besuch aufheben, denn heute war erstmal die letzte Chance. Am Nachmittag ziehen wir nämlich für die letzte Nacht nach New Jersey (später mehr) um.

Das MOMA schon ein kleine Offenbarung

Leicht knatschig und sehr dickköpfig beschließen wir, Kunst muss heute sein. Dann gehen wir halt ins MOMA (Museum Of Modern Art), als es eine Ausstellung in Berlin hatte, konnte ich dafür eh keine Tickets ergattern. Gedacht, getan und wir bereuen es nicht. Das Museum ist riesig, super interessant und voller Schätze. Tatsächlich darf ich mein absolutes Lieblingsbild in echt sehen. Ja, ich habe Tränen in den Augen als ich vor ‘Stairy Night’ von Vincent van Gogh stehe. Ja, ja, ich weiß, mein Geschmack ist der eines Straßenköters, aber was soll ich machen?

Das Leben ist doch immer für eine Überraschung gut

Im MOMA entdecken wir schnell, dass es ganz oben eine Ausstellung über den deutschen Fotografen und Künstler ‘Wolfgang Tillmanns’ gibt. Das ist ja schon eine besondere Ehre und natürlich sind wir ein wenig stolz auf unseren Landsmann. Ich muss sagen, Herr Tillmanns ist echt gut, es lohnt sich sehr sein Werk anzuschauen. Offenbar begeistert mich sein Kunst so so, dass ich das Fotografieren vergesse. Wir schauen uns gründlich um. Irgendwann landen wir bei einer Videoinstallation. Auf einmal kreischt meine Tochter, wenn auch leise, auf. Wer sie kennt, weiß, so was tut sie nicht. “Das gibts´doch nicht!”ist ihr Kommentar. Wie sich herausstellt ist Bestandteil des Kunstwerks ein Video eines Schulfreund von ihr, einem Turner. Da sieht man doch mal wieder, wie klein die Welt ist. Der junge Mann wusste übrigens, dass er Bestandteil der Ausstellung war, aber nicht, dass er sich gerade in New York befand.

Ich meine, das Foto vor dem wir hier stehen ist von Tillmanns

Was uns echt fehlt ist Zeit! Hier könnte man Tage verbringen, neue Welten entdecken. Mit Begeisterung würde ich für ein paar Tage in den Museumsshop ziehen. Das lassen die leider nicht zu, daher belasse ich es bei ein paar Souvenirs, wie einen Stairy Night-Schlüsselanhänger, einem MOMA-Shirt und einem tollen Druck.

Es weihnachtet sehr, kennst du Weihnachtslokale?

Und schon wieder haben wir es eilig, also machen wir flinke Füße (das sagt man in Berlin so) und machen uns auf zur nächsten Station. Hierhin wollten wir eigentlich an meinem Geburtstag, aber nur heute war ein Zeitfenster zu ergattern. Zudem, was wäre passender als der Nikolaustag?

Wahrscheinlich werde ich innerhalb der nächsten Minuten blind! Geblendet von einer Million Lichter und Glitzer. Ich stehe auf Glitzer, keines meiner Bilder kommt ohne aus. Bin ich wieder in der Dyker Hights Weihnachtswelt? Nein, nur in einem derzeitigen Weihnachtslokal, noch dazu einem victorianischen. Gibt es sowas noch irgendwo auf der Welt? Weiß ich nicht, gesehen habe ich noch nie etwas ähnliches. Es ist viel, sehr viel, die Eindrücke purzeln wild durch meinen Kopf. Eine nette junge Frau bringt uns zu unserem Platz, es ist verdammt eng und sehr voll mit Menschen und Dingen. Definitiv sollte hierhin niemand kommen, der an Platzangst leidet. Sinnvoll könnte es auch sein, den Eintritt nur kleinen Hinterteilen zu erlauben.

Meins ist nicht klein genug, noch ehe ich sitze, ist ein Lampenschirm in tausend Teile zersprungen. Es ist mir total peinlich, aber alle sind sehr lieb, zahlen muss ich auch nicht. Es scheint nicht ungewöhnlich zu sein und ernsthaft wird er nicht fehlen.

Nicht zum plüschigen Ambiente passt die herrschte Hektik, man versucht in möglichst kurzer Zeit viele Menschen durchzuschlleusen. Die Qualität der Speisen und Getränke ist hier zweitrangig. Ich esse irgendwas, aber meine Augen fressen! Das Essen ist schmeckt irgendwie neutral, die Preise nicht mal extrem hoch. In der Weihnachtszeit sollte man sich das in jedem Fall gönnen.

Nun klappern wir nochmal die Weihnachtsmärkte ab. Mir fehlen immer noch ein paar kleine Gewinne, die irgend etwas mit Schlittschuhlaufen zu tun haben [Inzwischen weiß ich, sowas kauft man in Little Italy]. Am Ende habe ich auch ohne dieses Wissen zusammen, was ich brauche. Satt geworden sind wir im Lillie´s nicht und so landen wir noch einmal bei Mac Donalds. Hier geht es fix, denn Zeit haben wir keine mehr. Wir müssen noch packen, morgen ziehen wir leider noch für eine Nacht um. Das finde ich ziemlich blöd, aber als wir den sehr günstigen Flug einen Tag später als geplant fanden, versuchten wir auch im bisherigen Hotel um eine Nacht zu verlängern. Diese Übernachtung hätte uns allerdings sage und schreibe fast 600 € gekostet. Uns war das zuviel, schon die 350 €, die wir pro Nacht bezahlt hatten, waren happig. Das Hotel, dass wir in New Jersey (Hyatt House) gefunden hatten, war gut bewertet, hatte ebenfalls vier Sterne und kostete nur 270€. Wie immer, wenn man für den Heimweg packt, geht es auch heute schnell und wir sind bald fertig und fix wieder auf dem Weg in die Stadt.

Unterwegs auf dem fliegenden Teppich

Denn heute Abend lassen wir uns von Aladin in den Orient entführen. Wie fängt in New York jedes Erlebnis an? Richtig! In einer langen Schlange. Heute ist es extrem, Aladin ist eine Disney-Produktion. Klingt Massenware sehr unfreundlich? Ein wenig fühle ich mich in der Schlange wie ein Schaf, das in den Ferch getrieben wird. Unfreundliche Leute, die uns hetzen, sogar anschnautzen, was ein Glück, niemand hat ihnen eine Peitsche gegeben. Leider bleibt nicht mal Zeit, dieses wunderschöne alte Theater zu genießen und zu würdigen. Ratzfatz sitzen wir auf unseren Plätze. Diese waren – um mal etwas Nettes zu sagen – bei weitem nicht die teuersten. die Sicht ist trotzdem prima. Die Qualität der Stücke mag in Deutschland nicht an die in New York herankommen, aber im Vergleich zu diesem Theater macht es definitiv mehr Spaß. Das Musical ist nicht schlecht, ein paar der Darsteller sind richtig gut, am besten finde ich den Dschin, der in seiner Rolle aufgeht und sehr begabt ist.

Trotzdem, auch wenn Aladin eine sehr nette Inszenierung ist, unterhaltsam und kurzweilig, ist es aber bei weitem kein Aha-Erlebnis und die Karten waren alles andere als günstig. Sollte ich nochmal ein Stück am Broadway sehen wollen, gehe ich in eine der individuellen Produktionen (wie das so ist, erfährst du im nächsten Post).

New York, New York

Hinterher nehmen wir uns noch ein wenig Zeit am Time Square, der gerade bei Nacht schon sehr besonders ist, klar ist er laut, sehr laut sogar. Immer noch bin ich etwas sprachlos, wenn ich ich mich umschaue. Besonders die große Flotte an vielfältig geschmückten Fahrradrischkas amüsiert mich, mit ihren ihren Sprachfetzen der verschiedensten Mundarten preisen die Fahrer ihre Dienste an. Wir allerdings fahren doch lieber wieder mit der U-Bahn.

Sachlichkeiten

  • Tickets für das Moma gibt es hier ab 25$ für einen Erwachsenen
  • LILLIE’S VICTORIAN RESTAURANT Wohlgemerkt, es ist immer victorianisch, aber nicht immer weihnachtlich! Eine Speisekarte mit den Preisen findest du auf der Seite
  • Die regulären Tickets für das Musical gibt es hier, wie haben sie allerdings ermäßigt über todaytix gebucht, dort sind sie erheblich günstiger, wir haben für beide 225 $ bezahlt (immer noch genug). Es ist das wunderschöne New Almsterdam Theatre, 214 West 42nd Street, New York, NY 10036

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