
Der erste Morgen in Thailand, das erste Aufwachen in Südostasien. So richtig glauben, dass ich wirklich in Bangkok war, konnte ich kaum. Es war, als habe ich nur geträumt, doch der Blick aus dem Fenster belehrte mich eines Besseren. Erstaunlicherweise hatte ich nicht nur acht Stunden, sondern diese auch supergut geschlafen. Dabei war ich mir doch so sicher gewesen, ob meines ausführlichen Nickerchens im Fliegerbestimmt keine Ruhe zu finden. Wir waren wohl doch ziemlich fertig gewesen. Dank der frühen Schlafenszeit war ich gegen 6.00 Uhr hellwach, mir war kalt, richtig kalt. Ich weiß, das klingt bei Außentemperaturen von – selbst in der Nacht um die 27 Grad – ziemlich lustig, aber die Klimaanlagen laufen allerorts am Limit und irgendwie funktionierte das Verstellen auch nicht.
Frühstück ist das falsche Wort
Um 7.00 Uhr hielt uns endgültig nichts mehr im Bett. Nachdem wir unser Essen ja gestern Abend nicht würdigen konnten, knurrten unsere Mägen laut und vernehmlich, sie riefen unüberhörbar: „Frühstück“. Daher haben wir uns ganz schnell fertiggemacht und unser Styling vernachlässigt. Etwa eine Stunde später, verstand ich sie (also die Mägen) voll und ganz. Das Frühstück ist der Wahnsinn, wobei das Wort ‚Frühstück‘ absolut nicht passt. Es ist all for one, Frühstück, Lunch, Teatime und Dinner in einem. Es gab quasi nichts, was es nicht gibt. Angefangen beim normalen europäischen Frühstück, mit den verschiedensten Eierspeisen und Smoothies, bis hin zu Currys, Kuchen, Törtchen sowie Sushi, Suppe und Braten. Ich musste mich erstmal ‚einessen‘ und entschied mich für ein Egg Benedict, ein Eis (ich sterbe egal zu welcher Tageszeit für leckeres Eis) und ein Küchlein. Alles, was ich probiert habe, war ausgesprochen lecker. Gegessen haben wir mit einem traumhaften Blick auf den Fluss, man kann wählen, ob man innen oder außen speisen möchte. Wegen der Außentemperatur von mittlerweile 35 Grad blieben wir innen, schließlich kamen wir aus dem Winter. Anschließend haben wir noch ein wenig das Hotel erkundet und bestaunt. Was für eine marmorne Pracht. Fast hätten wir uns in der Ladenstraße Strohhüte für je 2000 Bath gekauft, denn wir hatten noch etwas vor.





Ida zeigt uns wo es langgeht
Eine Tour zu Bangkoks wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Um 11.00 Uhr wurden wir von Ida unserem Tourguide für diesen Tag abgeholt. Wieder etwas, was unser Freund für uns organisiert hatte, er kannte sie von seinem letzten Besuch. Sie ist nicht nur ein super Guide, nein auch ein wunderbar freundlicher, kluger und warmherziger Mensch, der sehr, sehr viel weiß. Wir haben an diesem Tag begonnen Thailand zu verstehen.
Zuerst besuchten wir den Blumenmarkt in Chinatown, mit einer unglaublichen Fülle an blühenden Pflanzen, die fast nichts kosten. Unerklärlich war und ist mir, dass man allerorts künstliche Blumen antrifft, die ich sehr viel weniger schön finde, die aber anscheinend äußerst beliebt sind. Ich war auch schon auf den Tulpenfeldern in den Niederlanden, aber das hier übertraf alles. An einem Stand durften wir lernen Lotusblüten ‚richtig‘ zu falten, das hat Spaß gemacht. Die Menschen waren so freundlich, wir bekamen auch noch Blumen und eine kleine Kette für die Götter geschenkt.










Göttliche und königliche Prachtentfaltung
Anschließend besuchten wir Wat Phra Kaeo auf dem Gelände des Königspalastes, er ist schier überwältigend in seiner Pracht mit all den Buddhas, Kunstwerken, Schnitzereien und Bauwerken. Allein der berühmte Smaragd Buddha zeugt von solch einer unglaublichen Handwerkskunst. Was für feine Arbeit, dazu die Architektur und die Geschichte. Ich bin tief beeindruckt und ein wenig ehrfürchtig. Alaida erklärt uns die Abfolge der Rama-Könige, von Rama I bis zum Heutigen Rama .








Die Kleider der schönen Königin

Das Queen Sirikit Textilmuseum hatte es mir besonders angetan, dort sind die märchenhaften Kleider der legendären Königin, alle aus Thaiseide, ausgestellt. Dort kamen mir die Tränen, weil meine vor ein paar Monaten verstorbene Mutter immer von Sirikits Schönheit und ihrer Aura geschwärmt hat. Es war fast so, als liefe Mama mit uns und würde ebenfalls diese Wunderwerke von Balmain bestaunen. Aber nebenbei war das Museum auch sehr interessant, weil man so viel über die Seidenherstellung gelernt hat.


Wat Poh – Buddha über Buddha
Dann ging es weiter zum Wat Pho. Dort gibt es Buddhas für jeden Wochentag. Josys Buddha (weil sie am Dienstag geboren wurde) ist der riesige liegende (Paang Sai-Yat) und ihre Farbe ist rosa, beides passt irgendwie. Es ist schwer zu glauben, dass man ihn transportieren konnte. Meiner (Samstag) hingegen ist Paang Naga-Prok und meine Farbe ist Violet. Hier findest du heraus, welches dein Buddha und deine Farbe ist









Wat Arun – THE Shooting Point
Mit dem Wat Arun nahe dem Fluss schloss unsere kleine Tempeltour. Seine Architektur erinnert an Zuckerbäckerei. Ganz besonders beliebt ist er bei Touristen aus anderen asiatischen Ländern. Diese leihen sich an einem der unzähligen Stände formelle Thai-Kleidung, haben teilweise Stylist:innen und Kameraleute bei sich. Sie lassen sich vor diesem Tempel in Szene setzen. Es hat richtig Spaß gemacht diese großen Shows zu beobachten. Beinahe hätte ich applaudiert.






Hmmmmm … lecker
Zum Abschluss lud uns Ida noch zu Thai-Eiscafe und -tee ein, beides ist köstlich und in den Eiscafe habe ich mich verliebt und weine ihm ein bisschen hinterher. X Heiß war der Tag, sehr heiß und ich habe unglaublich geschwitzt, unterwegs haben wir uns dann doch noch, aber ‚auf der freien Wildbahn‘ Sonnenhüte gekauft und pro Stück 150 Bath bezahlt. Lerneffekt: Möglichst nichts im Hotel kaufen! Ein großes Glück war unser Wagen, der herrlich klimatisiert war, so hat man die hohen Temperaturen recht gut verkraftet. Der Ausflug mit Ida hat uns so gut gefallen, dass wir direkt einen weiteren gebucht haben, seid gespannt.

Zeit um zu entspannen
Zurück im Hotel waren wir noch ein wenig am Pool, das kühle – auf Badewasser-Temperatur – Nass hat so gutgetan. Abends waren wir dann Restaurant, dass uns wärmstens empfohlen wurde. Es ist, so hat man uns erzählt, eines der besten Restaurants der Stadt im Luxushotel La Capella. Ich hatte erst köstlichen Burrata und dann leider einen echten Reinfall aus ganz eigener Schuld. Trotzdem niemand außer mir etwas dafür konnte, hat das Restaurant das Gericht einfach nicht berechnet. Josy hatte das vegane 9-Gang Menü und war begeistert. Wir saßen direkt am Fluss auf der Terrasse, die ganzen Schiffe fuhren vorüber, mit diesen wundervollen Eindrücken ging ein unvergesslich schöner Tag zu Ende.




So geht es weiter:
📌 Am Mittwoch schauen wir uns
in den Sachlichkeiten III das
Shangri-La/Bangkok näher an
📌Kommenden Sonntag erfahrt ihr,
wie es ist, sich in Bangkok etwas
maßschneidern zu lassen und
einiges mehr
2 Gedanken zu „Erlebnis Thailand, Teil III: Paläste, Tempel, so viel Freundlichkeit und lecker“