Hotels und andere Unterkünfte (bewertet und für gut befunden?), Kurzurlaub in Zagreb, Mit Lady Ela unterwegs, Reisen durch die Welt, Reisen ohne Rolli, Soloreisen

Hallo Zagreb, schön dich kennengelernt zu haben!

Eine weitere kleine Reise, es ging in die kroatische Hauptstadt Zagreb.

Lady im Flixbus

Aber oh Schreck, mit einem Flixbus geht es nach Zagreb. Lady Ela im Bus, wo gibt es denn das? Als mein Töchterchen mir dies verriet, war ich ‚Not Amused‘. Das könnt ihr mir glauben. Schreckliche Szenarien von Knoblauch und Fischgerüchen, ungehobelten Menschen, Enge, Staus, Unpünktlichkeit, Schmuddeligkeit und unzureichenden Sanitäranlagen wabberten durch mein Hirn. Aber ich war eingeladen, also sagte ich mir: „Contenance Ela“ und wann konnte ich je einer Reise widerstehen? Tatsächlich habe ich kein großes Bedürfnis dieses Experiment so bald zu wiederholen, würde es aber tatsächlich nicht ausschließen. Denn nur zwei der Punkte meiner Befürchtungen sollten zutreffen. Es war so eng, dass ich endlich weiß, wie sich Sardinen in der Dose fühlen. Zum Sanitärstandard: Auf der Hinfahrt, Ort des Grauens schlechthin und das ohne Wasser, zurück, schlicht nicht zugänglich, aber es gab eine Pause (viel besser).

Surprise, echt cool unser Hotel International in Zagreb

Upgrade in eine Juniorsuite


Aber irgendwann war auch das überstanden und das Hotel International übertraf die Erwartungen. Es war nicht selbst gewählt, weil meine Tochter in offizieller Mission unterwegs war und ich nur die Begleitung war, weil sie a) nett ist und b) das Zimmer allein oder zu zweit das gleiche kostete. Durch meinen Genius-Account bei einer Buchungs-Plattform holte ich aber noch ein Upgrade zu einer sehr netten Juniorsuite raus. Ein schönes und sehr sauberes Zimmer, mit allem, was man brauchte und auch das Frühstück schmeckte.
Ein Nachteil war die Entfernung zur Innenstadt, man lief 20-30 Minuten, ihre Ladyschaft mit Rasten auch entsprechend länger. Es gibt auch eine Tram (Fahrkarten am Kiosk, pro 30 Minuten 53Cent), die aber gefühlt noch langsamer ist und nur sporadisch fährt.

Petrus ist mein Freund und zeigt Zagreb von der besten Seite

Petrus war mir gesonnen, die Temperatur bewegte sich die ganzen Tage zwischen 25. und 29°, die Sonne lachte aus einem strahlend blauen Himmel, ein Vorsommer sozusagen.

Nicht nur Rom wurde auf Hügeln erbaut, auch Zagreb.
Eben liegen das grüne Hufeisen und ‚klein Wien‘ mit dem Nationaltheater (eine kleinere Kopie der Wiener Staatsoper), dem alten Hotel Esplanade und vielen anderen Häusern in diesem Stil. Lady Ela konnte flanieren und genießen. Auch der Hauptplatz der Stadt, der  Ban-Jelačić-Platz zeigt die ganze Pracht der KK-Monarchie. Meine Tochter war schon häufiger in Zagreb, kannte aber neben der alten Eishalle nur diesen Platz mit dem Reiterstandbild, weil sie bei den Wettbewerben mit ihrem Team nie weiter gekommen war.


Sobald man sich aber in Richtung Dolac-Markt bewegt ist man ganz und gar in südlichen Gefilden angekommen, man steigt langsam auf und man bekommt sofort Hunger, sei es auf das Obst in riesiger Vielfalt, nie gesehen Gemüse oder Fisch, der noch wenige Stunden zuvor munter in der Adria schwamm.

Gleich hinter dem Markt beginnt eine ‚Fressgasse‘, mit vielen Bars und Restaurants, wo man wunderbar sitzen und es sich gut gehen lassen.

Unzweifelhaft gehört zum Touri-Programm eine Fahrt mit der angeblich kürzesten Standseilbahn der Welt (fährt z.Zt. erst ab 14.00 Uhr). Sehr nett, aber Anschauen reicht auch und man ist zu Fuß genauso schnell.

Oben angekommen ist man im Gradec, einem eher ruhigem Teil der Stadt, sacral geprägt mit einer vollständigen Kirche in einem Torbogen. Zusammen mit Kaptol  bildet es den historischen Kern der Altstadt von Zagreb, fast ländlich, mit zahlreichen alten Gebäuden und Denkmälern, darunter die Kathedrale Mariä Himmelfahrt, der Steinstadtpalast und die St.-Markus-Kirche.

Die engen Gassen, die kopfsteingepflasterten Plätze und die alten Gebäude verleihen Kaptol eine charmante und einladende Atmosphäre. Zahlreiche Cafés, Restaurants und Geschäfte laden zum Verweilen ein.
Persönlich hat mir der botanische Garten (Eintritt 2€) , der nicht riesig, aber sehr schön angelegt wurde, gefallen. Eine Oase der Ruhe, ideal zum Entspannen mit einem guten Buch, besonders vor der sehr lebhaften Atmosphäre in der Eishalle.

Restaurant Gallo, Paradies für meinen Magen

Das Gallo

Nicht weit davon findet man das Restaurant Gallo, das sowohl vom Essen als auch von der Atmosphäre zu den besten Lokalen zählt, die ich je besucht habe. Es befindet sich im gleichen Gebäude wie die türkische Botschaft, der zauberhafte Garten versteckt sich im Hinterhof eines modernen Gebäudes. Das Essen großartig mit dem vielleicht besten Olivenöl, schon der Gruß aus der Küche ein Gedicht, der schlichte Salat ohne Tamtam, aber knackfrisch mit wundervoll schmackhaften Tomätchen, anschließend ein perfektes Risotto mit frischen Champignons und Gemüse und das ganze gekrönt vom besten Parfait Gekostet hat mich dieses delikate Menü im Guide Michelin-Restaurant inkl. Getränke, Kaffee und Trinkgeld 40€ (Restaurant Gallo).

Die andere Seite der Medaille


Nicht ganz so schön sind die Zagreb umgebenden Trabanten -Siedlumgen, deren Zustand nicht der beste ist. Die gute Nachricht, mit denen muss man nichts zu tun haben.

Team Berlin 1 übertrifft in Zagreb die Erwartungen


Warum war ich überhaupt in Zagreb? Meine beste Tochter von allen, hat mich eingeladen, sie zu begleiten. Sie hatte bei der Weltmeisterschaft im Synchroneiskunstlaufen zu tun. Das hieß vor Ort musste ich mich bis auf den letzten Sonntag alleine beschäftigen. Das war in Zagreb überhaupt kein Problem, ich habe mich zu keiner Zeit unsicher gefühlt.

In der Eishalle saß ich im falschen Block, zuschauen macht nur wirklich Spass zwischen Gleichgesinnten und ich war saß zwischen lauter Fans aus anderen Nationen und kam mir ein wenig vor wie in einer einsamen Bubble. Schade war es, dass die Eishalle, nie wirklich voll war, was wohl an den für die Kroaten sehr hohen Eintrittspreisen lag (40€ pro Tag). Der Preis wurde vom Gastgeber festgelegt.

Die gezeigten Leistungen entschädigten aber dafür. Sie waren unfassbar gut und die Organisation ebenso unfassbar schlecht. Auf jeden Fall bin ich aber sehr stolz auf mein Lieblingsteam Team Berlin 1, dass sich selbst übertroffen und Grenzen gesprengt und mich begeistert hat.

Team Berlin 1 mit ihren innovativen Kurzprogramm; Foto und alle Rechte by Mario Huth

Fazit

Zagreb ist auf jeden Fall eine Reise wert, ich bin ohne Erwartungen hingefahren, ohne die WM und ohne eingeladen gewesen zu sein, wäre ich wahrscheinlich nie hingekommen. Jetzt bin ich so froh, da gewesen zu sein. Eine im Kern zauberhafte Stadt und nur 100 km von der wunderschönen kroatischen Küste entfernt.

Sachlichkeiten

Anreise nach Zagreb

Es gibt von vielen deutschen Flughäfen Flüge nach Zagreb, die aber recht preisintensiv sind, wir Berliner haben es gut und können bequem mit dem Nachtzug durchfahren. Wir sind mit dem Flixbus von Wien nach Zagreb in gut fünf Stunden gefahren. Diese Möglichkeit gibt es auch aus vielen deutschen Städten.

Unterkunft

Es gibt jede Menge Unterkünfte vom Hostel, über AirB&B bis hin zum Luxushotel. Wir haben inunserem Hotel für zwei Personen inklusive Frühstück 120€ pro Nacht bezahlt.

Essen

Man kann in Zagreb gut und günstig essen, sehr auch der landestypische Strudel ‚Strukli‘ aus einer Art Nudelteig. Wir haben ihn im La Struk genossen, was ich sehr empfehlen kann.

Preise

Die Preise sind in Zagreb mindestens ein Drittel oder mehr günstiger als in Deutschland und Obst und Gemüse sind so preiswert, ich konnte es kaum fassen, für 2 Äpfel, 2 Mandarinen und 200 g Weintrauben habe ich auf dem Markt 88 Cent bezahlt.

Auch der öffentliche Nahverkehr ist sehr günstig, 30 Minuten mit der Tram oder dem Bus kosten 53 Cent.

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