Eines unserer besonderen Highlights in Bangkok sollte der Besuch des Mandarin Oriental Hotels, der legendären Old Lady der Hotels werden. Unser Freund hatte sehr vom Heigh Tea (Teatime mit süßen und herzhaften Köstlichkeiten) in der Authors Lounge geschwärmt. In Gedanken hatte ich schon häufig in dieser Umgebung gesessen, besser residiert. Unzählige Romane, die im späten 19. Jahrhundert spielen, haben hier einen ihrer Schauplätze. Aber auch der Film Hangover 2 wurde u. a. hier gedreht. Am berühmtesten ist es aber wohl für die großen Autoren dieser Welt, die hier gewohnt und Inspiration gefunden haben. Bitte verratet mich nicht, aber ein wenig hatte ich wohl gehofft, das Virus wäre ansteckend. Das Mandarin Oriental ist eines der wohl bekanntesten und besten Hotels auf der ganzen Welt. Dieser Artikel erzählt viel über dieses besondere Haus.
Hart erkämpft
Die erste Herausforderung war einen Tisch zu reservieren, als wir anriefen, hieß es alles wäre belegt. Allerdings weiß mein Alter Ego, Lady Ela, sehr genau was sie will und das bekommt sie in der Regel auch.
Nachdem nun unser eigener Versuch gescheitert war, wandten wir uns an unseren Concierge. Auch ihm wurde die Bitte seitens des Mandarin Oriental zunächst abschlägig mit Hinweis auf die ausgebuchten Kapazitäten beschieden. Warum, weiß ich bis heute nicht, ob unsere fünf Sterne nicht genug Klasse hatten, wer weiß? Erst der Hinweis auf unsere Wahl, einmal den veganen High Tea nehmen zu wollen, wendete das Blatt. Warum das so war, darüber rätseln wir bis heute. Auch wenn dieser Gaul keineswegs geschenkt war, verzichteten wir darauf, ihm ins Maul zu schauen.
Die Legende lebt
An unserem letzten Nachmittag in Bangkok war es soweit. Natürlich bretzelten wir uns ordentlich auf. Schließlich würden wir einen wahrhaft legendären Ort besuchen. Nicht nur Graham Green, auch King Charles (damals noch Prinz) und Lady Diana, aber auch Sean Connery waren hier schon Gast.

Wir fuhren nicht stilecht vor, denn das Hotel Mandarin Oriental war unserem benachbart. Daher liefen wir schlicht und einfach, was bei 75 % Luftfeuchtigkeit und 38° zu leichter Transpiration führte um nicht zu sagen, bei Ankunft glänzte ich wie eine Speckschwarte. Redete mir aber eher weniger erfolgreich ein, dass wäre mein ganz besonderer Glow. Vor der Tür angekommen atmete ich tief durch, setzte meine herzogliche Mine auf, straffte meine Schultern und wurde zu Lady Ela.

Schon der Eingang machte sehr deutlich, dass wir hier an einem ganz besonderen Ort waren. Wir wurden direkt gefragt, welches denn unser Ziel sei. Was mich persönlich verwunderte war, dass anders als in unserem Hotel kein Security Check stattfand. Nachdem wir erklärt hatten, dass wir in der Authors Lounge reserviert haben, brachte uns eine sehr freundliche Mitarbeiterin in ein wunderschönes Seidenkleid im Thai-Stil dorthin. Die Lounge des Hotels ist natürlich traumhaft schön. Sehr stilvoll, die Gäste sind interessant und das Personal ausgesprochen freundlich.
Wo sind sie denn hin?


Angekommen in der Lokalität staunten wir allerdings nicht schlecht . Unser Termin war zur besten Teatime um 16 Uhr. Von wegen keine Kapazitäten! Außer unserem Tisch war nur ein einziger besetzt. Ist hier etwa nicht jede:r willkommen? Was für ein Glück, dass meine Tochter nicht nur Vegetarierin ist, sondern auch gerade noch in einer veganen Phase war. Nun, wie auch immer, wir hatten Glück und hatten es hierhin geschafft. Ein wenig enttäuscht. waren wir aber doch, hatten wir doch gehofft, einem unserer liebsten Hobbys frönen zu können: Die Schönen und Reichen zu gucken. Zumindest konnten wir an den Wänden, die Fotos all der berühmten Menschen, die hier schon gespeist oder getrunken hatten, bewundern, darunter Literaturnobelpreisträger und viele Bestsellerautoren. Auch mein großes Idol Agatha Christie ist in der Galerie vertreten.
Der Einrichtungsstil versetzt einen in eine ganz andere Epoche. Das Flair der Kolonialzeit ist hier noch nicht untergegangen (obwohl Thailand nie Kolonie war), man sitzt in gemütlichen weißen Rattan Sesseln und genießt Speiß und Trank auf zartem chinesischem Geschirr. Fillegrane Damen huschen umher und tragen Sorge, dass unsere Teetassen stets gefüllt waren. Auf der Treppe spielte jemand eine Art Gitarre und zauberte wunderschöne Melodien.
Es hat was …
Der Tee war ausgezeichnet, genau wie Kuchen und herzhafte Kleinigkeiten. Von allem konnte man so viel nachbekommen wie man wollte. Um allerdings ganz ehrlich zu sein, habe ich es auch schon noch besser erlebt, so beispielsweise in London in Browns Hotel.





Der Service war allerdings exzellent und die Atmosphäre einzigartig. Der Preis war für thailändische Verhältnisse hoch (ca. 50€ pP.), aber ich finde, angemessen und ich habe es tatsächlich nicht eine Sekunde bereut, dass wir uns dieses Erlebnis gegönnt haben.
Nach dem Tee sind wir dann noch in aller Ruhe und ungestört durch die öffentlichen Bereiche des Hotels geschlendert. Dort gab es viel zu sehen, elegante und prominente Menschen. Die wundervollsten Couture Kleider an unendlich gepflegten und schönen Frauen. Die Auslagen in den Geschäften und deren Preise versetzten uns in eine leichte Schnappatmung. Wir kauften ein paar Postkarten und ein ganz tolles Buch zur Geschichte des Hotels. Darüber freuen wir uns bis heute und haben es häufig und gerne in der Hand.



Fazit: Da möchte (nein: will) ich unbedingt mal wohnen. Daher muss ich wohl doch noch einen Bestseller schreiben 😉.
Dieser Nachmittag war wirklich ein gelungener Abschluss unserer Zeit in Bangkok und alsnächstes erwartet uns Krabi, jedoch wird es vorher noch einen letzten Bangkok-Post geben.
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